Kinderstar von 6 bis 8

Unter uns gibt es drei, die einmal im Monat schweißgebadet aufwachen, weil sie träumen, dass sie immer noch Kinderstars sind. Unter uns gibt es eine, die wirklich mal Kinderstar war. Unter uns gibt es keine, die sich richtig daran erinnert. Unter uns gibt es vier, die diese Geschichte trotzdem erzählen.

Wie lässt sich die eigene Kindheit ausgehend von Erinnerungen und deren Lücken, Erzählungen, familiären Mythen und vorhandenen Dokumenten literarisch erzählen? Welche Rolle spielen darin historische und politische Umstände, die wir rückblickend erst wirklich begreifen können? Und wie können wir Erinnerungen teilen, wenn die Differenz der unterschiedlichen Erfahrungen immer zwischen uns steht? Die zaungäste nähern sich der Rückschau auf die Kindheitsjahre ausgehend von einer besonderen Biografie: Eine der Performerinnen war in den 90er Jahren Moderatorin einer Kindersendung, die in ihrem Geburtsland parallel zum dortigen Bürgerkrieg lief. Gemeinsam mit ihren Chor-Kolleginnen entwirft sie ein Erzählmosaik, das die eigenen Erinnerungen immer wieder in Frage stellt und in dem sie die Rolle der Hauptdarstellerin lustvoll von sich weist: Ich erinnere mich eigentlich nur an das Foto davon. Da gibt es doch ein Foto von, oder?

[Empfohlen ab 15 Jahren]